Berliner Tafel liefert jetzt Lebensmittel nach Hause

Die Corona-Situation hat auch für die Berliner Tafel weitreichende Konsequenzen: 42 LAIB und SEELE-Ausgabestellen mussten schließen, drei haben noch geöffnet. Damit LAIB und SEELE-Kund*innen weiterhin gespendete Lebensmittel erhalten können,
beliefert die Berliner Tafel nun bedürftige Menschen zu Hause. Der Berliner Erzbischof Koch unterstützt den Tafel-Einsatz vor Ort.


Rund 50.000 bedürftige Menschen kommen üblicherweise jeden Monat in die 45 Berliner LAIB und SEELE-Ausgabestellen. 42 Ausgabestellen mussten bereits zum Schutz ihrer überwiegend älteren Ehrenamtlichen vorübergehend schließen. LAIB und SEELE ist eine Aktion der Berliner Tafel e.V., der Kirchen und des rbb.
Um die Unterstützung der LAIB und SEELE-Kund*innen weiterhin zu ermöglichen, hat die Berliner Tafel nun ihre Lebensmittelsammlungen verstärkt, den Fuhrpark erweitert, einen Lieferdienst eingerichtet und ihre gesamten logistischen Abläufe neu aufgestellt. In den vergangenen Tagen hat sie bereits 1.000 Lebensmittel-Tüten an bedürftige Menschen verteilt.


Der Ablauf: LAIB und SEELE-Kund*innen melden ihren Bedarf bei ihren jeweiligen Gemeinden, die Berliner Tafel fährt mit vorgepackten Tüten in die Einzugsbereiche der Kirchengemeinden und liefert die Lebensmittel an die Wohnungstüren.
In einigen Bezirken übernehmen Radfahrer*innen der Rebel Riders mit Lastenrädern die Vor-Ort-Verteilung von Tür zu Tür.
Vorrangig werden ältere oder kranke Menschen oder Alleinerziehende mit mehreren Kindern mit Lebensmitteln beliefert.
Die Berliner Tafel bittet dringend darum, dass die Kund*innen ihren Bedarf ausschließlich bei ihren Gemeinden melden, die Telefonnummern stehen auch auf der Webseite der Berliner Tafel.

Parallel zu der Unterstützung von bedürftigen Privathaushalten beliefert die Berliner Tafel auch weiterhin viele soziale Einrichtungen mit Lebensmitteln. Die kurzfristige Belieferung bedürftiger Menschen ist nur dank vielfältiger Unterstützung möglich:
Firmen und Autovermietungen helfen mit Fahrzeugen oder Fahrer*innen, zum Einsammeln und Sortieren der Lebensmittel haben sich viele Ehrenamtliche gemeldet und auch das THW unterstützt mit zwei Fahrzeugen und Fahrerteams.

Sabine Werth, Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel, bedankt sich bei allen Helfer*innen und sagt: „Die Hamsterkäufe treffen vor allem arme Menschen, die sich gar nicht bevorraten können. Viele Bedürftige fühlen sich nun besonders alleingelassen und genau das wollen wir verhindern. Wir sind da und stehen an ihrer Seite. Gerade jetzt!“

Erzbischof Koch unterstützt die Belieferungsaktion und sagt: „Die Berliner Tafel zeigt, dass wir neue Wege finden können, einander nah zu bleiben, auch wenn es uns Corona nicht leicht macht mit der Nächstenliebe. Ich erbitte Gottes Segen für Ihre Arbeit."

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